Last updated on Juni 11, 2020
Empfehlungen für Kolleginnen und Kollegen
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die aktuelle Lage zwingt uns, kreative Lösungen zu finden. Die folgende Auflistung hilft hoffentlich ein wenig dabei. Schreibt Fragen und Anregungen gerne in die Kommentare unten. Ich versuche, diese Seite fortlaufend zu aktualisieren.
Bei allen Tools sollte m. E. bedacht werden: Nicht alle Kinder haben die gleichen Voraussetzungen, auch bei den Eltern ist dies so! Alle Materialien, Mittel, Medien und Anforderungen sollten ausgewogen sein und zu euren Schülerinnen und Schülern sowie deren Elternhaus passen. Ansonsten überfordern wir ggf. Kinder und Eltern. Viel Erfolg und bleibt gesund!
Gut zu wissen: Der Hessische Datenschutzbeauftragte hat Ende März “zum digitalen Lernen und der digitalen Kommunikation zur Unterstützung hessischer Schulen im Zeichen der Covid-19-Pandemie” informiert.
Live-Unterricht mithilfe von Konferenz-Tools
Mit Kamera und Mikro, ggf. Tablet oder Whiteboard an der Wand. Es ist prinzipiell einiges möglich. Unter Kolleginnen und Kollegen sind aktuell vor allem im Gespräch
Jitsi
Open Source. Jitsi kann auf dem eigenen Server installiert werden, um es noch sicherer zu betreiben.
Anleitung zur Nutzung von Jitsi (von Stephan Schanbacher)
Jitsi kann auch mit einem Passwort genutzt werden. Da die Links unter Umständen deskriptiv sind, wenn sie selbst angelegt werden, können sie auch von Dritten erraten werden. Es kann ja sogar sein, dass andere aus Versehen einem anderen Chat beitreten, weil sie bspw. ihr Kind zu einer Mathe-Konferenz anmelden wollen.
Der Bildschirm kann ebenso geteilt werden. Wer es schafft, sein Tablet-Bildschirm auf den Desktop zu bringen, kann damit auch direkt auf eine digitale Tafel schreiben.
Jitsi kann auf einem eigenen Server betrieben werden, Beispiel. Hinweise zur Einrichtung finden sich hier.
Netzklasse
Ein Startup aus Dresden stellt seit dem 25. März allen Lehrenden in Deutschland kostenlos ein virtuelles Klassenzimmer mit Whiteboard, Chat und virtuellen Wortmeldungen zur Verfügung. Mehr Infos gibt es auf der Webseite.
Axel hat “netzklasse” mit einigen Schülerinnen und Schülern getestet und meinte nach dem ersten Test, dass es insgesamt sehr gut funktioniert! Bemerkenswert ist, dass automatisch eine Mitschrift erzeugt wird, die man als PDF herunterladen kann. Lernende benötigen keinen Account. Sie können mit PC, Tablet oder Smartphone an der Konferenz teilnehmen. Von allen freien Angeboten sei dieses das beste, meinte der geschätzte Kollege nach dem ersten Test. Nach einem zweiten Versuch mit der ganzen Klasse macht er nun einige ergänzende Angaben:
“Einige konnten mich nicht hören.”
“Viele wurden kurzzeitig rausgeworfen und mussten sich wieder anmelden.”
“Das größte Problem: Wenn ein Schüler die Größe der Ansicht verändert hat, hat sich das für alle verändert. Leute auf dem Handy brauchten aber eine andere Größe als andere.”
Ankündigung: Netzklasse wird ab dem 6. April demokratischer: Schülerinnen und Schüler können dann auch mitreden, wenn sie drangenommen werden.
Skype
bekanntes Konferenztool von Microsoft, läuft die meiste Zeit stabil
Lehrende benötigen einen Skype-Account, Lernende können mit einem Link ohne Anmeldung teilnehmen. Entweder mit dem Chrome-Browser oder mit der App auf dem Smartphone (Download genügt, Anmeldung nicht nötig)
Empfehlungen: Bildübertragung abschalten (besser für die Performance); Mikrofone der Schülerinnen und Schüler sind nur bei Nutzung kurzzeitig aktiv, sonst ausgeschaltet; Notizen-App auf einem Tablet als Tafel nutzen (Bildschirmfreigabe kann über die drei Punkte unten rechts aktiviert werden)
Hier stelle ich eine Vorlage für die Planung einer Skype-Konferenz mit einer Klasse zur Verfügung:
Text-Vorlage ein/ausblendenNächste Skype-Besprechung am Freitag von 9:30 Uhr bis 11 Uhr!
Link: [Hier Link]
Euer Material solltet ihr bitte immer bereithalten (Mathebuch, Heft, Schreibzeug, Geodreieck etc.).
Skype-Sprechstunden für Fragen zu Mathe (über den selben Link)
- Donnerstag 12 bis 13 Uhr und 15 bis 16 Uhr
- Jede/r kann sich einwählen. Die Aufgaben sollten bereits begonnen sein. Stellt möglichst konkrete Fragen (formuliert sie gerne vor).
- Du musst den Link oben mit dem Gerät anklicken, das Du nutzen willst.
- Alle wählen sich bitte bis 9:25 Uhr ein. Ich bin ab 9:20 Uhr online.
- Befolge die folgenden Schritte, damit Du erfolgreich an der Besprechung teilnehmen kannst. Wenn Du Dich nicht erfolgreich dazu schalten kannst, schreibe in den Padlet-Chat.

Smartphone oder Tablet (empfohlen)
- Lade die App “Skype” aus dem App-Store herunter, Du musst keinen Account erstellen.
- Tippe auf den Link oben und wähle dann “An Unterhaltung teilnehmen” (siehe Screenshot)
- Wenn Du soweit bist, tippe auf “Anruf beginnen”.
Desktop
- mit Chrome-Browser
- Lade den Webbrowser “Google Chrome” und installiere ihn auf Deinem Rechner.
- Öffne den Link in Chrome und klicke Dich durch.
- Du musst oben rechts auf “Anruf beginnen” klicken, damit Du dabei bist.
- mit Skype-Installation
- Lade Skype herunter und installiere es.
- Öffne den Link mit Skype.
Zoom
Einfache Videokonferenzen. Bildschirmübertragung direkt aus der App möglich; bspw. sinnvoll für die Nutzung einer Notizen-App als Tafel.
Zuletzt in die Kritik geraten wegen der Weitergabe von Daten an Facebook, das Problem sei nun behoben.
Empfehlungen des Medienzentrums Frankfurt
Das Medienzentrum Frankfurt hat einen sehr hilfreichen Überblick über mehrere Tools zusammengestellt:
https://medienzentrum-frankfurt.de/digitaler-unterricht
Schulportal-Hessen (SPH/LANiS) und Moodle
- Viele Schulen in Hessen setzen aktuell auf das Schulportal/LANiS. Das ist sinnvoll, belastet zugleich die Server, die aktuell jedoch recht stabil laufen (Stand 21.03.2020) [Edit 31.03.20: Die Server laufen insgesamt deutlich stabiler, persönlicher Eindruck.]; dank des engagierten Teams! Aktuelle Infos zum Status des Angebots findet ihr hier.
- Diese Option ist wohl die einfachste, wenn die Schülerinnen und Schüler Zugänge besitzen und die Plattform bereits ausreichend kennen. Mehr Infos zu LANiS.
Die UseSheets bieten erste Orientierung für die Nutzung verschiedener Tools. - Für die Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern gibt es neuerdings ein Nachrichten-Tool (Download-Link).
- Hier geht es zu einem FAQ zum Schulportal.
- Diese Option ist wohl die einfachste, wenn die Schülerinnen und Schüler Zugänge besitzen und die Plattform bereits ausreichend kennen. Mehr Infos zu LANiS.
- Moodle ist allgemein bekannt. Auf YouTube gibt es einige Videos dazu. Auf dieser Seite sind zahlreiche Anleitungen der Hessischen Lehrkräfteakademie zur Nutzung von Moodle.
Office 365 mit OneDrive
Ein Office365-Konto ist nach Einrichtung für Lehrende sehr komfortabel zu nutzen. Das erstellte Material kann fortlaufend in einem einzigen, freigegebenen Ordner verwaltet werden.
Links und hilfreiche Dokumente
- Hilfreiches Dokument von Martin Leonhardt (vom Studienseminar Frankfurt) zur Nutzung von Office 365.
- Video-Tutorial für die Nutzung der Lizenz auf officefuerbildung.de (nur Hessen):
Vor- und Nachteile
- + Mit einem OneDrive-Ordner können beliebige Dokumente und Dateien per Link (und Passwort) geteilt werden.
- + Viele weitere Tools vorhanden
- Mit Microsoft Forms können Umfragen und Quizze erstellt und einfach per Link geteilt werden. So haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Feedback zu geben und ebenso selbst ihren Lernfortschritt zu messen.
- Office-Dokumente (Word, Excel, PowerPoint) können zur Bearbeitung freigegeben werden. Achtung: Eigene Dokumente können ohne Anmeldung nicht hochgeladen werden.
- – Für Kinder ohne PC ist diese Variante weniger gut nutzbar. Zwar können Links auf dem Smartphone ebenso geöffnet werden, doch erscheinen Dokumente auf kleinen Bildschirmen unter Umständen unübersichtlich und können (ohne Microsoft-Account) nicht bearbeitet werden. Deshalb kann diese Variante gerade jüngere Kinder ohne PC vor Herausforderungen stellen. Da ist es vielleicht einfacher, die Aufgaben per Mail zu senden und über ein Pad zu kommunizieren (s. unten).
Anmerkungen
- + Die Stadt Frankfurt bietet über das Medienzentrum Lizenzen für Lehrerinnen und Lehrer an: PDF mit Infos zu Office, Tutorials zu anderen Tools.
Die Kosten betragen 5€. Die Lizenz muss persönlich abgeholt und in bar gezahlt werden. Einlösung der Lizenz über officefuerbildung.de
Padlet oder RiseUp-Pad
- Beide Angebote ermöglichen den direkten Austausch mit Schülerinnen und Schülern. Der Funktionsumfang der beiden Anbieter variiert. In beiden Fällen benötigen Schülerinnen und Schüler keine eigenen Accounts. Alle Beteiligten können direkt kollaborativ arbeiten.
- Padlet (https://de.padlet.com/) — aktuell ziemlich überlastet!
- kommerziell, es sind 3 kostenlose Pads möglich
- Chat-Format möglich, App in den AppStores vorhanden
- Upload von verschiedenen Medien möglich (Bild, Video, Skizze etc.)
- Lehrende benötigen einen Account
- RiseUp-Pad (https://pad.riseup.net/)
- nicht-kommerziell
- rudimentäre Mittel, aber durch eigene Struktur sehr gut und einfach zu handhaben
Blog einrichten
Wer die Möglichkeit hat und sich das generell zutraut, kann auf recht einfache Weise einen Blog erstellen, auf dem er oben genannte Angebote sogar integrieren kann. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass möglichst wenig persönliche Daten vor allem der Kinder erhoben werden. Wer zudem das Hosting selbst übernehmen kann, kann dieses Kriterium eher erfüllen.
Bekannte und bewährte Blogging-Anwendungen sind
- wordpress (Hier geht es zu einem passenden Beitrag)
- jimdo
- wix
Cloud-Dienste
Für die Abgabe von Lösungen und Ausarbeitungen können neben oben genannten Optionen (Allein Padlet bietet schon den Upload von Dokumenten und Bildern an, allerdings sichtbar für alle…) verschiedene Cloud-Dienste genutzt werden.
- WeTransfer: WeTransfer bietet einen Datei-Transfer über den Webbrowser oder über eine App. Das ist dann sinnvoll, wenn eine Abgabe aufgrund der Größe der Datei nicht per Mail gesendet werden kann oder die sendende Person keine Mail-Adresse hat. In diesem Fall kann der Sender die Mail des Empfängers doppelt nutzen … Empfänger erhalten dann einen Download-Link per Mail.
- Dropbox: Die Freigabe von Ordnern, in die andere etwas hochladen können, ist nur mit Dropbox Plus möglich. Das kostet …
- Nextcloud: Nextcloud (selbst gehostet oder mit einem Account auf nextcloud.com, Link zum Account mit 2GB Speicher) bietet die Möglichkeit, Ordner mit Upload-Freigabe per Link und Passwort zu teilen. Ob es dabei Einschränkungen gibt, wenn man die Cloud nicht selbst betreibt, weiß ich nicht.
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